SWEET
TEMP
TATION

Wer liebt es nicht: Zucker. Der eine mehr, der andere weniger. Zucker bzw. Süßes gilt als „Nervennahrung“. Stress soll mit Süßem bekämpft werden, die Vitalität und Motivation steigern.

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Aber macht Zucker wirklich glücklich?



Zucker und andere isolierte Kohlenhydrate z.B. die Stärke der Auszugsmehle und reine Stärke aus langen Glukoseketten führen zur Produktion und Ausschüttung von Insulin. Dieses Hormon der Bauchspeicheldrüse macht es sich zur Aufgabe, den aus der Nahrung enthaltenen Zucker wieder aus dem Blut zu entfernen und ihn an sämtliche Körperzellen und Organe zu verteilen, die daraus dann ihre Energie gewinnen. Und schon kannst du zumindest kurzfristig wieder Bäume ausreißen. Insulin aktiviert auch den Neurotransmitter, das Wohlfühlhormon Serotonin im Gehirn. Allerdings ist die Freude nur von kurzer Dauer.



Ist Zucker denn jetzt gesund?



Dafür ist es wichtig zu wissen, dass es nicht nur „den“ Zucker gibt, sondern eine ganze Zuckerarmada, die in zwei Kategorien einzuteilen ist: Gesund und weniger gesund.

Was das genau bedeutet, worin sich die zwei Lager unterscheiden und was  im Körper passiert, wenn der jeweilige Zucker auf die Reise geht, wird nachfolgend erläutert.



Der gesunde Zuckerzyklus

Gesunder Zucker? Oh ja! Denn nicht nur die heiße Schokolade ist süß, sondern auch der Apfel, die Aprikose, die Kirschen. Und damit fangen wir jetzt  an und schauen, wie der Zucker dieser Früchtchen in unserem Körper ankommt.

• eine Handvoll frisches Obst

Was passiert, wenn wir eine Handvoll Früchte genüsslich verspeisen? Das kleine Leckerchen gelangt über den Magen in den Dünndarm, wo die Resorption der Zuckermoleküle stattfindet: Also Glukose und Fruktose passieren die Darmschleimhaut und gelangen ins Blut.

Aber so schnell geht das dann doch nicht, denn bereits im Mund beginnt der ganze Prozess. Und zwar spielt dabei die Speichel-Amylase, die für die Verdauung von Kohlenhydraten im Mund zuständig ist, eine wesentliche Rolle. Speichel- Amylase? Genau! Das ist ein Enzym des Speichels. Enzyme erkennst du im Übrigen immer an der Endung -ase. Schon gewusst?

Es gibt aber noch ein weiteres, sogar ein noch essentielleres Enzym, und zwar die Pankreas-Amylase, die für die Verdauung im Darm zuständig ist. Und warum ist sie doch so wichtig? 
Also, während die Speichel-Amylase — auch Ptyatin genannt — die glycosidische Verbindungen von Stärke und Glykogen hydrolytisch — also mithilfe eines Wassermoleküls — spaltet, trennt die Pankreasamylase, also das Enzym, welches von der Bauchspeicheldrüse abgesondert wird, Polysaccharide in Oligo- bis hin zu Disaccharide wie Maltose.

Zu viel „Fachgesabbel“? Einfach gesagt: Die Amylase macht Kohlenhydrate für den Körper verwertbar und baut sie zu kleineren Einheiten ab. Klar soweit?

So, nun im Blut angekommen, steigt langsam minimal der Blutzuckerspiegel auf bis zu 150 mg pro 100ml Blut innerhalb 2 Stunden, der eigentlich einen Grundwert von ca. 80 – 100 mg aufweist.



Und jetzt kommt das Helferlein Insulin ins Spiel.

Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse produziert wird und den Blutzuckerspiegel wieder in die richtige Bahn lenkt. Grob gesagt, transportiert es den Zucker zu den verschiedensten Organ-, Muskel- und Nervenzellen, die daraus Energie gewinnen. Der Körper beginnt zu „verbrennen“. Zucker ist folglich Sprit für unseren Motor, ein Energiegeber.


Im Detail transportiert Insulin den Zucker aus dem Blut zu den entsprechenden Organen. Wenn jedoch noch genügend Glukose im Blut enthalten ist, wird die Leber angesteuert und dort wird es in platzsparendes Glykogen — in Stärke — umgewandelt, um es zu „bunkern“. Bunkern? Für schlechte Zeiten? So kann man es sagen. Wenn allerdings der Vorrat nicht aufgebraucht wird und der Platz langsam eng wird, wird keine Stärke, sondern Fett hergestellt und wandert schwuppdiwupp an die klassischen „Problemzonen“.

Aber keine Sorge. Da unsere Organe ständig Energie benötigen, rufen sie Glukose aus dem Blut ab. Das bedeutet, wenn zum Beispiel längere Zeit nichts mehr konsumiert wird, sinkt der Blutzucker auch langsam wieder.

Das merkt auch die Bauchspeicheldrüse, die nun ein anderes Hormon, Glukagon ausschüttet. Dieses Hormon wandelt das in der Leber und Muskulatur eingelagerte Glykogen wieder in Glukose um. Alles klärchen, soweit?



Durch dieses Wechselspiel ist der Organismus in der Lage, seinen Blutzuckerspiegel in einem gesunden Gleichgewicht zu halten, solange eine gesunde Ernährung vorliegt.



Fantastisch, oder?

Dieser Mechanismus funktioniert übrigens auch in Stresssituationen und während der Fastenzeit.

Der ungesunde Zuckerzyklus

So nun kommen wir zur ungeliebten, na eigentlich doch so häufig geliebten, aber eher zur ungesunden Variante.

• Industriezucker

Industriezucker kommt in vielen Produkten in höheren Mengen und in unterschiedlichen Varianten vor. Oft enthalten die meisten Produkte kaum Ballaststoffe. Demnach folgt regelrecht ein Zuckerschock, da aufgrund der fehlenden Ballaststoffe der Zuckertransport nicht peu à peu gelingt, sondern rasch den Weg in die Blutbahn findet. Folglich erreicht der Blutzuckerspiegel einen kurzzeitigen Spitzenwert (bis zu 180 mg pro 100ml Blut). 
Und so schnell dieser steigt, fällt er auch wieder nach ca. 1,5 Std. auf 50 mg pro 100ml Blut.

Leider schafft in solchen Fällen das Hormon Glykagon nicht sofort Abhilfe, aber dafür produziert die Nebennierenrinde das Hormon Adrenalin, welches dem Tempo gerecht wird, schnell zur Stelle ist und Glukose freisetzt. Denn wie gesagt, unsere Organe benötigen ständig Glukose. Klar, wir benötigen halt Energie.

Es dauert eine Weile bis Glukogen wieder ins Spiel kommt, aber dann wird es leider viel zu viel geordert und entsprechend viel Zucker schwimmt dann im Blut, welches wiederum Insulin erfordert.

Ein unharmonischer Ablauf mit extremen Höhen („Zuckerschock“, „Zuckerputsch“) und Tiefen („Sugar-Blues“) und krassem Energieeinbruch. Wegen eines plötzlichen abfallenden Blutzuckerspiegel und viel zu niedrigem Blutzuckerwert, muss der Körper auf Kosten seines in der Leber gespeicherten Glykogens wieder alles einzurenken versuchen.

Also jetzt ist klar, dass Hormone wie Insulin, Glukagon und Adrenalin bei der Zuckerverwertung eine wichtige Rolle spielen. Jetzt weißt du auch, was Hormone für eine Funktion haben können.

Merkst du den Unterschied?

Bei ungesundem Zucker ist hier die Rede von Extremitäten, während der gesunde Zucker doch mit anderen Helferlein fusioniert und alles schön Stück für Stück regelt und wieder ins Gleichgewicht bringt.

Aber auch der ungesunde Zucker ist per se nicht schlecht, wenn du ihn in Maßen genießt und du dich weiterhin ausgewogen ernährst. Am besten du favorisierst Früchte, auch wenn sie nicht nur Fruktose, sondern auch Glukose enthalten. Dafür tanzen viele Mineralien, Vitamine und Ballaststoffe, die wiederum peu à peu die Zuckerzufuhr ins Blut regeln, Tango. Und diese sind ja bekanntlich optimal für den Zuckerfluss. Wenn du natürlich übertrieben viel ungesunden Zucker konsumierst, können auch die Mineralstoffe und Vitamine nicht alles ausgleichen und leiden darunter.

MINERALSTOFFE

• Magnesium, Calcium

Die Mineralstoffe Magnesium und Calcium kontrollieren, welche Stoffe in die Organe transportiert werden. 
Magnesium ist essentiell, um Glykogen wieder in Glukose zurückzuverwandeln.

• Kalzium

Kalzium hält Gift- und Schadstoffe ab. Wenn dieser Mineralstoff von übertriebenem Zuckerkonsum eingenommen wird, kann es seine eigentliche Funktion nicht mehr optimal ausführen.

• Vitamin B1

Das Vitamin B1 neutralisiert Zellen, wenn durch Umwandlung von Glukose in Energie, Säuren entstehen. Bei einer unausgewogenen Ernährung ist Vitamin B1 Mangelware und so übersäuert unser Körper. 
Jetzt springen die Kalziummoleküle ein. Im Notfall müssten weitere Moleküle aus Knochen, Zähnen und den Gefässwänden herausgelöst werden. Jedoch wird bei Völlegefühl und Blähbauch die Aufnahme dieses Minerals erschwert.

Also immer schön ausgewogen ernähren.

Und? Möchtest du nun wissen, welche Süßungsarten bzw. Zuckersorten es gibt? Bock drauf, besser durchzusteigen, wenn du dir die Zutatenliste einiger Produkte anschaust? Schon mal aufgefallen, wie viele Zuckersorten es teilweise pro Produkt verabeitet werden?

Mehr Inspiration?



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