BROT
FÜR
VÖGEL

Tierliebe schlägt sich oft darin nieder, dass Tiere wie Enten, Tauben, Pferde, Schafe, ZIegen, Wildtiere großzügig gefüttert werden. Das Essen wird geteilt und man zeigt sich solidarisch. Auch Kindern werden Tiere und Natur nähergebracht und die niedlichen Tierchen können sich über die Leckerlies freuen. Doch auch wenn die meisten sich nichts Böses dabei denken, tun sie den Tieren häufig nicht Gutes.

TEIL 1: GEFIEDERTE FREUNDE
1.1. WASSERVÖGEL:
ENTEN, SCHWÄNE, GÄNSE, BLÄSSHÜHNER

Watschelnde Enten, elegante Schwäne, wunderschöne Gänse und pickende Blässhühner fühlen sich besonders an Gewässern wie Bächen, Seen oder Teichen und in Parks wohl, denn dort finden sie auch ihre Nahrung. Dabei stehen vor allem (Wasser-)Pflanzen, Früchte und Samen auf ihrem Speiseplan, setzen aber gerne auch gerne auf tierische Kost wie etwa Insekten, Froschlaich, Kaulquappen, Würmer und Schnecken.
Dennoch füttern viele Familien immer noch gerne gemeinsam die Tiere. So kennen wir es aus unserer Kindheit. Dass Wasservögel — besonders Enten — sofort angeschwommen kommen, sobald sie eine Futtertüte sehen, ist kein Zeichen von Hunger, sondern vielmehr ist das eine Gewohnheit, die sie erlernt haben und es sogar an ihre Nachkommen weitergeben. Es ist das Resultat von zu intensiver Fütterung und schon wissen die Enten, dass es auf diese Art bequemer ist, an Futter zu gelangen, als sich selber etwas zu suchen.

Doch wer Wasservögel füttert, erst recht mit Brot oder gewürzten Speisen, schadet ihnen mehr, als ihnen zu helfen.

Warum ist Brot füttern ein Problem?
• Backwaren führen zu Verdauungsproblemen, denn sie enthalten neben Backtriebmitteln zu viel Zucker und Salz.

• Im Magen und Hals der Enten, ebenso wie bei Blässhühnern, Schwänen oder Gänsen, kann das Brot aufquellen und sie könnten sogar sterben. Küken und kleine Vögel können sich leicht an großen Stücken verschlucken. Die Enten haben zwar vom Brot ein Völlegefühl, aber es enthält für sie keine Nährstoffe.

• Zudem verderben liegenbleibende Krumen schnell und verschmutzen Parks, Wiesen oder locken sogar andere Tiere an. Auch das Gewässer wird auf diese Weise verdreckt. Brotreste zersetzen sich und geben dabei Nährstoffe frei, die wiederum das Algenwachstum fördern. Infolgedessen kann das Gewässer kippen, weil es nicht mehr genug Sauerstoff zum Überleben von Pflanzen und Tieren bietet.

• Darüber hinaus gewöhnen die Tiere sich an eine Futterstelle, an der sie etwa im Winter gefüttert wurden und das kann dazu führen, dass dann auch im Sommer Badewiesen verdreckt werden.

Schon mal darüber nachgedacht?
Bestimmt nicht, oder?
Woher soll dann das auch alles wissen?

• Sogar für die weiblichen Enten kann es tödlich enden, wenn in ihren Revieren regelmäßig gefüttert wird, denn wie anfangs erwähnt, nimmt die Fütterung durch den Menschen den Enten ihre eigentliche Arbeit, die Futtersuche, weg. Die Folge ist extreme Langeweile bei den Tieren, die sich oft darin kanalisiert, dass mehrere Männchen versuchen, ein Weibchen zwanghaft zu begatten. Dabei passiert es immer wieder, dass die Weibchen unter Wasser gedrückt werden und ertrinken.

• Darüber hinaus  verlernen Wasservögel durch das Füttern die natürliche Scheu und können somit eher Opfer im Straßenverkehr werden.

Hättest du damit gerechnet?
Wie denkst du darüber?
Wie wirst du dich künftig verhalten?
Wie bringst du es deinen Kindern bei?

Auch wenn Enten Allesfresser sind, sollte man ihnen maximal Eierschalen, Gemüse, Gerste, getrocknete Insekten, Gras, Mais, Obst, Pellets, Weizen, Würmer oder Sonnenblumenkerne verfüttern. Aber am idealsten ist, es doch einfach darauf zu verzichten oder zumindest nur da zu füttern, wo es ausdrücklich erlaubt ist. Meist gibt es zumindest in Wildtierparks auch artgerechtes Futter zu kaufen, welches genau auf sie abgestimmt ist.

1.2. STADTVÖGEL: TAUBEN

Auch Tauben gehören zu den Lebewesen, die gerne von uns Menschen gefüttert werden. Dabei ernähren sie sich in der Natur ausschließlich von pflanzlicher Nahrung. Dabei können sie im Gegensatz zu anderen Vögeln Körner oder Samen nicht mit dem Schnabel zerkleinern und verschlucken diese daher ganz. Bei der Verdauung helfen dann kleine Steine im Muskelmagen, die die Schalen der Körner aufbrechen. Wildlebende Tauben nehmen diese Steinchen beim Aufpicken der Körner vom Boden auf.

Wusstest du das?

Wer Tauben füttern möchte, sollte besser zu folgenden, ungesalzenen Alternativen greifen: Mais, Gerste, Weizen, Dinkel, Hafer, Hirse, Reis, Erbsen, (Soja) Bohnen, Erdnüsse, Hanf, Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Sesamsamen, Buchweizen, Mariendistelsaat, Grünfutterpflanzen.

Man sollte jedoch kein Brot verabreichen, denn die Brotkrümel können im Magen gären und so Schmerzen verursachen. Auch der hohe Salzgehalt im Brot ist schädlich. Grundsätzlich sollte auf kohlenhydratreiche und salzige Nahrung verzichtet werden, d.h. jede Art von Brot, Nudeln, gekochtem Reis, Kartoffeln oder Ähnliches.

Wusstest du eigentlich, dass die Stadttaube von der Felstaube stammt und demnach sie sich gerne in Architekturen — den vermeintlichen Felsen und Höhlen — niederlassen?
Tauben wurden einst gezüchtet wegen ihres Fleisches, ihrer Eier und Federn. Auch lieferten sie Dünger und wurden als Boten eingesetzt. Na und jetzt sind sie nicht mehr wertvoll, obwohl sie ein Zeichen des Friedens und der Liebe sind?

Auch Tauben verdienen ihren Respekt, genau wie Wasservögel.

Mehr Inspiration?



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